Samstag, 3. Dezember 2016

(Un)weihnachtliche Gedanken



Wo Winter einst mit eis’ger Hand
Uns frost’ge Blumen malte,
Im Schneegestöber unverwandt
Das Land ganz weiß erstrahlte,
Da kommt die weiße Winterpracht
Uns heute aus der Dose.
Und wird "mit Liebe" angebracht
Ganz ohne woll’ne Hose.

Gesprüht wird künstlich Schnee und Eis
Auf warme Thermoscheiben
Denn was auch kommt, eins ist gewiss:
Weiß muss die Weihnacht bleiben.
Und duften soll’s im ganzen Haus
Nach Tannenwald und Plätzchen,
Doch Nadeln fallen keine aus
Dem teuren Plastikschätzchen.

Längst hat ein grüner Kunststoffbaum,
Das Tannengrün vertrieben
Von unser aller Weihnachtstraum
Ist nicht mehr viel geblieben.
Und riecht es doch ganz weihnachtlich
Nach Keks und grüner Tanne,
Erstrahlt im Raum ganz sicherlich
Duftkerzens helle Flamme.