Mittwoch, 13. August 2014

Aller Anfang ist schwer

Heute gebe ich euch mal einen Einblick in die Arbeit, die man beim Schreiben so hat. Es ist nämlich bei weitem nicht so, dass das alles so aus mir heraus fließt und sich aus dem Nichts einfach eine Geschichte formt. Sicher, in meinem Kopf hat diese Geschichte, die ich erzählen will schon eine gewisse Form angenommen, aber diese Geschichte auch aufs Papier zu bringen ist doch mit mehr Arbeit verbunden.

Alleine ein Formulierung kann schon einen großen Unterschied für den Stil der Erzählung machen, kann andere Gefühle und Stimmungen hervorrufen und damit die Art ändern, in der ein Abschnitt auf den Leser wirkt. Ein Kleines Beispiel soll hier der Erste Satz einer Erzählung machen, an der ich gerade arbeite:

Zuerst schreibe ich auf, was ich dem Leser erzählen möchte, lese es nochmal und denke darüber nach, ob es genau das ausdrückt was ich sagen möchte:

     Kalt. Ein Herz, das noch nie etwas gefühlt hat.


Die Geschichte soll direkter wirken, die ersten Sätze beschreiben die Hauptfigur und ich will, dass sein Charakter deutlich wird.

     Ein kaltes Herz. Eine dunkel Seele.


Schon besser, aber noch immer nicht, was mir als vorschwebt. Ich möchte es eindringlicher und es soll mehr Stimmung im Leser hervorrufen:

     Eisiges Herz. Schwarze Seele. Gewissenlos.

Ja, das geht in die richtige Richtung, aber es ist mir noch zu harmlos. Ziel ist es ja, dem Leser gleich mit den ersten Worten darauf einzustimmen, dass die Hauptfigur kein sympathischer Held sein wird, also überarbeite ich alles nochmal und komme dann zu dem Endergebnis mit dem ich zufrieden bin:

     Eiskaltes Herz. Nachtschwarze Seele. Ohne Gewissen.


Das bedeutet nicht, dass die Geschichte so anfangen wird, aber zumindest ist das schon einmal der beste Einstieg den ich bisher dafür geschrieben habe. Es ist gut möglich, dass ich den Anfang noch einmal komplett neu schreibe.

Gott sei Dank muss man nicht jeden einzelnen Satz so aufwändig immer wieder überdenken. Wenn man einmal einen bestimmten Stil gefunden hat, wird es einfacher. Ich schreibe dann ganze Szenen in einem Rutsch durch und schaue am Ende nochmal drüber, um einzelne Wörter oder Formulierungen anzupassen. Ich bin erst zufrieden, wenn es ein stimmiges Gesamtbild ergibt.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Um unerwünschte Werbung zu vermeiden, werden alle Kommentare vor der Veröffentlichung überprüft. Bis zur Anzeige des Kommentars können 48 Stunden vergehen.